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Rezension zum Roman „Krieg“ von Janne Teller (Emily, Kl.10b)

Die Schülerin Emily-Fae Hoppe (10b) setzte sich im Rahmen ihres Deutsch-Unterrichts mit dem Roman „Krieg – Stell dir vor, er wäre hier“ von Janne Teller auseinander.

Der folgende Text ist eine Rezension, in der die Schülerin auf den Inhalt eingeht und beschreibt, was ihr an dem Buch gefallen hat bzw. welchen „Mehrwert“ der Roman für sie darstellt…

Das Buch „Krieg – stell dir vor, er wäre hier“ der dänischen Autorin Janne Teller erschien im Jahr 2011. Es lässt sich der Jugendliteratur zuordnen, die Autorin spricht mit diesem Thema aber eine deutlich größere Zielgruppe an. Das Buch behandelt sehr wichtige Themen wie Krieg, Flucht und Verlust der Heimat. Durch den Perspektivwechsel wird das Buch noch viel interessanter, da man in der Romanhandlung selbst der Flüchtige ist.

Das Buch versetzt die Leser und Leserinnen in die Rolle eines Flüchtlings, der mit seiner Familie in den Nahen Osten fliehen muss. Dieses Buch ist als Gedankenexperiment gedacht, in welchem ein Krieg in Europa ausgebrochen – und Deutschland zerstört wurde. Durch die konsequente Verwendung der Du-Perspektive wird der Leser direkt angesprochen. Thematisiert werden Heimatverlust, die Schwierigkeiten einer Anpassung in einer neuen Kultur und Erfahrungen von Ausgrenzung.

Durch die Du-Perspektive wird Empathie erzeugt und das Erleben der Flucht und die darauffolgenden Szenen wirken intensiver. Der Sprachstil ist sehr klar und eindringlich, aber auch sehr sachlich, was die Situation beklemmend erscheinen lässt. Durch diesen Schreibstil werden Themen wie Heimatverlust und Ausgrenzung noch „spürbarer“ beim Lesen. Gleichzeitig regt das Buch durch den Perspektivenwechsel zum Nachdenken über aktuelle Themen wie Krieg und insbesondere Vorurteile an.

Die größte Stärke dieses Buches ist die emotionale Wirkung, die es auslöst und vor allem die Aktualität des Themas. Krieg gibt es überall auf der Welt, weshalb es auch sehr interessant ist, dieses Gedankenexperiment von Janne Teller zu lesen. Sie hat sehr viele Dinge aufgegriffen, die das Buch sehr realistisch wirken lassen, wie zum Beispiel die Angst, die man verspürt, wenn man in solch einer Situation ist. 

Auf S.11, Z. 4-8 wird zum Beispiel beschrieben, wie ein Junge mit seinem älteren Bruder abgeholt wird und nach acht Tagen völlig verstört, alleine und verletzt zurückgebracht wird. Aus dem Text geht hervor, dass die beiden Jungen verhört wurden, denn der Junge, der zurückkommt, wiederholt immer wieder „Ich weiß nichts“. – Diese Stelle ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Eine der „Schwächen“ wäre die Kürze des Buches, wodurch einige Themen nur angedeutet werden – aber auch, dass es nicht wirklich Figurenentwicklungen gibt, man erfährt fast nichts über die Persönlichkeiten der Charaktere. Das Buch regt zu Diskussionen über Krieg, Flucht und die damit verbundenen Herausforderungen an. Es eignet sich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene und besonders für den schulischen Kontext, denn viele Jugendliche werden durch ihr Umfeld geprägt und wachsen somit mit Rassismus auf oder mit dem Gedanken, dass Geflüchtete für alles, was schief läuft, verantwortlich gemacht werden. Krieg kann überall ausbrechen und somit kann jeder in die Rolle des Schutzsuchenden in einem anderen Land kommen.

Wenn Menschen in unserem Land Schutz suchen, ist es meines Erachtens unsere Pflicht, den Personen bei der Integration zu helfen, zum Beispiel in Form von Sprachkursen, Sozialarbeitern/Psychologen, Arbeitsplätzen, Unterkünften und Bildungseinrichtungen. 

Das Buch gibt den Lesern einen Einblick, wie schrecklich es ist, wenn alles zerstört ist, was du mal hattest und mit den wenigen Sachen, die du noch hast, in ein fremdes Land gehen musst, in dem du unerwünscht bist. Somit hat der Inhalt des Buches für immer eine aktuelle Bedeutung, denn Flüchtlinge wird es immer geben, weil Krieg immer irgendwo stattfindet. Man kann das Buch zur Aufklärung verwenden, weil es klar schildert, wie es sich anfühlt, als geflüchtete Person in einem fremden Land zu sein.

Emily -Fae Hoppe (10b)

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